Dokumentarserien

DELPHINKINDER

2005
eine Serie von Claudia Richarz und Carl-Ludwig Rettinger

Eine Produktion von LICHTBLICK FILM
In Koproduktion mit WDR und arte

Länge: 5 x 26’

SYNOPSIS
Für Familien mit behinderten Kindern bietet die Delphintherapie nicht nur eine ergänzende, sondern manchmal auch die einzige Möglichkeit, ihr Kind körperlich und geistig zu fördern. Seit wenigen Jahren erst wird sie in Europa angeboten. Im spanischen Benidorm ermöglicht das Delfinarium sogar eine kostenlose Behandlung. Entsprechend lang sind die Wartelisten.

Branko Weitzmann ist weltweit der einzige Therapeut, der gleichermaßen in Psychologie, Physiotherapie und als Delphintrainer ausgebildet ist. Der groß gewachsene, ruhige Mann behandelt seine Delphine mit genauso viel Respekt und Zuneigung wie die Kinder, niemand wird bei ihm über seine Grenzen hinaus gefordert. Der Therapeut muss seine Delphine natürlich sehr gut kennen und mit ihnen kommunizieren können, nur dann kann er sie gezielt bei Behandlungen einsetzen.

Wir begleiten sieben Familien nach Spanien, lernen die Hoffnungen der kleinen Patienten, ihrer Eltern und Geschwister kennen. Viele wollen mit der Delphintherapie entscheidende Fortschritte auslösen, die ein selbständigeres Leben ermöglichen. Bei körperlichen Behinderungen arbeitet Weitzmann eher physiotherapeutisch, bei geistigen Entwicklungsstörungen werden eher soziale und emotionale Fähigkeiten gefördert. Die Delphine stellen für die in ihrer Entwicklung beeinträchtigten Kinder einen besonderen Anreiz dar, sich einer fremden Umgebung zu öffnen und mitzuteilen. Selbst autistische Kinder, die sich oft ganz in ihre eigene Welt zurückziehen, werden aus ihrer Isolation gelockt. Dabei bleiben die Meeressäuger immer freundlich und respektieren die physische Konstitution der kleinen Patienten, die oft genug sehr instabil ist. Es ist eine erstaunliche Leistung der Delphine, bei 300 Kindern pro Saison sich auf jedes immer wieder neu einzustellen.

Die Ultraschallwellen, die die Delphine ausstrahlen, wirken zusätzlich als starker Stimulus. Äußerlich als angenehmes Kribbeln zu spüren, regt es bei den Kindern einen besonderen Zustand an, der sie aufnahmefähiger macht – sehr wichtig für die Konzentrationsübungen mit Branko beim Rechnen und Sprachtraining.

Das Üben von sozialen Verhaltensweisen ist für Branko Weitzmann ein grundlegender Bestandteil der Therapie. Sicherheit im Umgang mit anderen Lebewesen, ob Mensch oder Tier, schafft enormes Selbstvertrauen. Und das kann einer weiter gehenden Behandlung zuhause nur förderlich sein: In fünf der sieben begleiteten Fälle sind entscheidende Fortschritte nach der Therapiewoche zu beobachten: Kinder, die sich zum ersten Mal eigenständig mit dem Rollstuhl bewegen, oder sogar die ersten Lauf-Schritte meistern . Entwicklungen, die sich über die folgenden Monate fortsetzen. Die positiven Wirkungen der Delphintherapie sind inzwischen von vielen Schulmedizinern und Kliniken anerkannt. Die Serie ‚Delphinkinder’ bietet zum ersten Mal einen tiefreichenden Einblick in diese faszinierende Behandlungs-methode. Mit großer Sensibilität widmet sich das Grimmepreis gekrönte Autorenteam Claudia Richarz und Carl-Ludwig Rettinger den betroffenen Familien und nicht zuletzt den Kindern selbst, die sich mit beeindruckendem Lebensmut ihrem Schicksal stellen.

TEAM
Regie / Kamera: Claudia Richarz
Konzept / Produktion: Carl-Ludwig Rettinger
Montage: Anika Simon
Ton: Thomas Sorig
Sprecherin: Edda Fischer
Unterwasserkamera:
Adrian Draschoff
Graphik:
Patricia Vatter/Manfred Schmidt
Redaktion:
WDR-Sabine Rollberg/Rolf Brinkmann
                  arte-G.E.I.E. - Kornelia Theune/Anett Sager/André Schlegel

AUSSTRAHLUNG
20. bis 24.Juni 2005, täglich um 20.15 Uhr in arte